Prämiendifferenzierung

Prämiendifferenzierung
Prinzip der Prämienkalkulation in der Privatversicherung. Die primäre P. nutzt vor Vertragsabschluss verschiedene objektive (z.T. auch subjektive) Risikomerkmale, um Aussagen über den Schadenerwartungswert und das versicherungstechnische Risiko zu treffen und eine adäquate  Risikoprämie zu kalkulieren. Die sekundäre (nachträgliche) P. zieht aus dem Schadenverlauf in der Vergangenheit Rückschlüsse auf die Risikomerkmale des individuellen Risikos und damit auf dessen risikoadäquate Prämie. In diesem Zusammenhang wird auch von Erfahrungstarifierung gesprochen. Der Versicherungsnehmer trägt auf diese Weise einen Teil seines  versicherungstechnischen Risikos selbst. Die sekundäre P. lässt sich in prospektive (z.B.  Bonus-/Malus-System)und retrospektive (z.B.  Beitragsrückerstattung) P. unterteilen. Verzichtet ein Versicherungsunternehmen auf P. droht  Adverse Selection. Vor diesem Hintergrund ist eine P. nach dem versicherungstechnischen  Äquivalenzprinzip im Versicherungsunternehmen geboten.

Lexikon der Economics. 2013.

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